Das Dilsberger Barock Ensemble lud am 16. November zu einer Reise durch die Klangwelten des Barocks ein. Von Bach bis Telemann, von Händel bis Lully – ein Abend voller musikalischer Brillanz und spiritueller Tiefe. Draußen war es schon dunkel, doch davon ließen sich die Besucher des Konzerts nicht beeindrucken. In der warmen, gut beleuchteten evangelischen Kirche füllten sich die Bankreihen rasch.
Ernst Merdes vom Förderverein der evangelischen Kirche begrüßte die Gäste und versprach ein interessantes Programm. Trompetenklänge begrüßten feierlich mit Dietrich Buxtehudes „Fanfare & Chorus“. Was ein Auftakt! Wilfried Schouwink, der das Ensemble seit 12 Jahren leitet, spielte anschließend Johann Sebastian Bachs stimmungsvolle „Präludium und Fuge C-Dur“ an der Orgel.
Strahlende Klänge erhoben sich mit Jean Joseph Mourets „Sinfonie de Fanfares“, dieses prächtige Werk des französischen Barocks beeindruckte durch seine opulente Instrumentierung. Blechbläser (Peter Jacobs, Andreas Link und Ralph Ziegler) und Pauken (Rüdiger Bellem) erzeugten eine majestätische Wirkung, die in den Bankreihen spürbar wurde.
Zwischen den Musikstücken trug Annegreth Boehner, ebenfalls vom Förderverein, Psalmtexte aus dem Alten Testament und Gedanken dazu vor. Die Reflexionen in den Texten über das Leben und die Vergänglichkeit unterstrichen die festliche Stimmung mit einer tiefen spirituellen Note. Mit Georg Philipp Telemanns „Sonate für Flöte und Cembalo“ erklang fabelhafte Kammermusik. Der besondere Cembalo-Klang entführte die Zuhörer in die Barockzeit. Elke Kleinert-Endlich aus Zwingenberg verzauberte mit wunderbaren Flötentönen. Wilfried Schouwink sagte, dass sie ihn an Spatzen erinnern, die man in der Kirche freilässt. Es folgten drei Sätze aus Georg Friedrich Händels Wassermusik, in denen sich das farbenreiche Orchester spiegelte.
Aus Händels Feuerwerksmusik lauschten die Gäste ebenfalls drei Sätzen bevor es mit dem bekannten lutherischen Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ weiterging. Jean-Baptiste Lullys „Marche des Tures“ – auch als „Marche pour la cérémonie des Turcs“ bekannt, stammt aus der Komödie-Ballet „Der Bürger als Edelmann“ von Molière (1670). Das Ensemble verband darin musikalischen Glanz und Theatralik. Die Flötensonate von Jean-Baptiste Loeillet beeindruckt durch ihre elegante, virtuose Melodie. Mit ihr machte das Ensemble den Geist des Barocks lebendig.
Eine Freude für Liebhaber der Barockmusik! Das Barock Ensembles begeisterte mit virtuosem Spiel. Dietrich Buxtehudes „Toccata und Ciaconne in C-Dur“ zeigt eindrucksvoll den Erfindungsreichtum des Komponisten, den die Musiker gefühlvoll aufgriffen. So ging ein Abend voller musikalischer Brillanz und spiritueller Tiefe zu Ende. Das Barock Ensemble schenkte dem Publikum ein unterhaltsames Konzert mit Melodien, die durch den Kirchenraum schwebten. Die Spenden für das Konzert und Erlöse aus dem Sektumtrunk im Anschluss kamen dem Förderverein der evangelischen Kirche zugute. Dessen Arbeit widmet sich der Erhaltung des Gebäudes, damit noch viele solcher schönen Konzerte darin zu erleben sind.
T. mbue
B. mbue/m. deichl