Ein buntes Bild bot der Frauenchor ChorYfeen am 21. Juli in der evangelischen Kirche Dilsberg. Das Publikum hatte Platz genommen, als die Frauen „Schläft ein Lied“ anstimmten und in die Kirche einliefen.
Im Altarraum nahmen sie Aufstellung. In sommerlichen Blumenfarben gekleidet, boten sie ein schönes Bild.
Das Lied „Days of Beauty“ erklang. Der norwegische Komponist Ola Gjeilo vertonte ein Gedicht von Emily Brontë.
Pfarrerin Michaela Deichl begrüßte die Gäste herzlich und wünschte ihnen einen wunderbaren Abend. Chorsängerin Manuela Büch führte als „lebendes Programmheft“ durch das Programm und stellte die Stücke vor.
Am Piano begleitete Song-Yi Lee. Die Südkoreanerin leitete den Frauenchor von 2015 bis 2019 und studierte Kirchenmusik in Heidelberg, unter anderem bei Andrea Stegmann. Als sie sich Anfang des Jahres meldete und ihre Deutschlandreise ankündigte, war die Freude groß. Und es stand fest: Sie kommt auf den Dilsberg. Mit dem Brahmslied „Da unten im Tale“ ließ die ausgebildete Sopranistin ihre beeindruckende Stimme erklingen.
„All mein Gedanken“ und der Chanson „La musique“ luden zum Mitschwingen ein. „I’ve got a feeling“ und „Down by the salley gardens“ erfüllten den Kirchenraum mit zarten Gefühlen.
Der plattdeutsche Klassiker „Dat du min Leevsten büst“ brachte eine frische Brise und erzählte von einer heimlichen Liebschaft.
Claudia Rittmüller teilte ihre Gedanken zur Zeit mit dem Publikum: Die Zeit rast, das halbe Jahr ist schon vergangen. Wie navigieren wir durch das Jahr? Welche Spuren hinterlassen wir? Wer hat uns begleitet und unterstützt auf unseren Wegen durch das Dickicht des Lebens? Ein Moment der Reflexion über Erlebnisse, Glücksmomente und Unterstützung.
Wege lassen sich auf verschiedene Weise gehen. Die finnisch-norwegische Weise „Vem kan segla“ wählt das Boot und besingt Liebe und Freundschaft.
Die Sängerinnen und die Zuhörer betraten gemeinsam den kühlen Wald. „Sommerwaldblues“ von Martin Göttsche ließ den Wald zu verschiedenen Tageszeiten erleben.
In einem weiteren Stück des Norwegers Ola Gjeilo besang er die Schönheit der Rose. „The Rose“ als „lady of all beauty“ vereint Moos und Honig, aber auch den Dorn. Dreistimmig verflocht sich der Gesang, begann sanft und steigerte sich schließlich temporeich.
„Adiemus“ ist ein Musikprojekt des walisischen Komponisten Karl Jenkins. In einer Art Kunstsprache, die den lateinischen oder afrikanischen Sprachen ähnelt, entwickelt sich ein besonderer Sound.
Die Sängerinnen präsentierten ihr Programm mit sichtlichem Vergnügen. Auch das Publikum genoss den Abend und lauschte den verschiedenen Melodien wie „Sound of Silence“ (Simon & Garfunkel), „Limu, Limu, Lima“, „Come again“.
Und wenn Song-Yi Lee schon einmal da ist, steht natürlich „Arirang“ auf dem Programm. Die Frauen hatten das bekannteste koreanische Volkslied bei ihr gelernt und meisterten nach reichlich Übung auch die Sprache. Es gehört sogar zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit der UNESCO.
Von der Sängerin gab es solistisch „Moonriver“ zu hören. Schwelgend folgten die Zuhörer den gefühlvollen Klängen. Frauenchorbeauftragte Dr. Renate Pollwein dankte dem Publikum und dem Chor. Es hat großen Spaß gemacht, stellte sie fest.
Chorleiterin Andrea Stegmann strahlte zufrieden. Für sie und für Song-Yi Lee gab es Blumen als Dankeschön. Die Zuhörer applaudierten begeistert und genossen danach den Sektempfang auf der Kirchenterrasse.
Der Förderverein der Evangelischen Kirche hielt Getränke und Snacks bereit. An der Theke begrüßten Annegret Boehner, Edith Mayer, Karin Ullrich-Brox und Ernst Merdes die Sängerinnen und Gäste. In der lauen Sommerluft plauderten Sängerinnen und Besucher bis spät in den Abend.
T. mbue
B. BZ