Am Sonntag fand in der Graf-von-Lauffen-Halle in Dilsberg der beliebte jährliche Seniorentag für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ab 65 statt. Bei einer einladenden Atmosphäre versammelten sich zahlreiche Gäste, um gemeinsam einen geselligen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zu verbringen. Leider mussten dieses Mal doch einige Geladene wegen grippalen Infekten absagen.
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Traditionell wird die Veranstaltung von den Dilsberger Ortschaftsräten organisiert, die fleißig Kuchen backen und höchstpersönlich ihre Gäste bewirten. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der ehemalige Dilsberger Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann für herausragende ehrenamtliche Aktivitäten geehrt. Hilfreiche Ratschläge und Tipps zum Thema „Medizinischer Notfall“ gab Steffen Hoffmann vom Malteser Hilfsdienst. Er erklärte alles Wichtige zum Hausnotruf, den Einsatzbereichen und Anwendungsmöglichkeiten. Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag vom Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg.
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Schon seit vielen Jahren währt in Dilsberg die schöne Tradition der Seniorenfeier. Schnell füllten sich die Plätze an den mit bunten Primeln eingedeckten Tischen. Im Hintergrund beluden fleißige Mitglieder des Ortschaftsrates die Servierwagen mit allerlei köstlichen Kuchen, der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee schwebte durch die Halle. Die einladende Atmosphäre und die munteren Klänge der engagiert aufspielenden Trachtenkapelle ließen bei allen Anwesenden die Vorfreude auf das Programm steigen.
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Und pünktlich um 14.30 Uhr ging es dann auch los. Mit herzlichen Worten begrüßte Ortsvorsteher Andreas Erles alle Gäste und Redner und betonte sein Bedauern, dass einige erkrankte Seniorinnen und Senioren nicht teilnehmen konnten. „Die jährliche Feier zu Ehren unserer älteren Mitbürger ist eine süße Tradtion, ein Markenzeichen mit Herz und einem großen Gemeinschaftsgefühl“, betonte Erles. Schmunzelnd fügte er hinzu, dass man künftig das Fest in eine „Junggebliebenenfeier“ umwidmen könne, was mit Lachern und murmelnder Zustimmung quittiert wurde.
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Danach ergriff der Neckargemünder Bürgermeister Jan Peter Seidel das Wort. „Die ehrenamtliche Tatkraft gereicht dem Dilsberg schon immer zur Ehre“, erklärte er bewundernd. Und versprach sodann für die Feuerwehr eine vollwertige, wenngleich zunächst provisorische Bleibe auf der Tuchbleiche. Außerdem kündigte er an, dass die Volksbank Neckartal-Stiftung schon in diesem Jahr einen VW Caddy stiftet, der seine Bestimmung als Bürgermobil auf dem Dilsberg finden wird. Das Bürgermobil richtet sich an ältere Menschen, die kein eigenes Auto haben oder es aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren können. Das Bürgermobil fährt dann z.B. zum Einkaufen und zu Arztbesuchen. Ehrenamtliche Bürger:innen fahren das Bürgermobil dann gebührenfrei zu den Terminen.
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Nun war Pastoralreferent Tobias Bartole an der Reihe, die Gäste herzlich zu begrüßen. Statt biblischer Worte wählte er das Gedicht von Erich Kästner: „Keiner blickt dir hinter das Gesicht“ und zitierte die „Fassung für Kleinmütige“, die wie folgt beginnt: „Niemand weiß wie reich du bist… Freilich mein ich keine Wertpapiere, keine Villen, Autos und Klaviere und was sonst sehr teuer ist, wenn ich hier von Reichtum referiere“ und in der zweiten Strophe die Erklärung bietet: „Nicht den Reichtum, den man sieht und versteuert, will ich jetzt empfehlen. Es gibt Werte, die kann keiner zählen, selbst wenn er die Wurzel zieht. Und kein Dieb kann diesen Reichtum stehlen. Denn im Herzen ist viel Platz, und es ist wie eine Wundertüte.“ Lyrisch und seelisch dermaßen gestärkt war es nun an der Zeit für süße kulinarische Darbietungen. Etwa 50 köstliche Kuchen und Torten fuhren auf dem Servierwagen immer wieder an den Tischreihen vorbei.
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Von saftigem Apfelkuchen über Käse- und Mamorkuchen und bis hin zu köstlichen Torten war für jeden Geschmack etwas dabei. Ortschaftsräte und -rätinnen und deren Partner und Partnerinnen verteilten Stücke in allen Größen und Geschmäckern. „Dies steht der feinsten Konditorei in nichts nach“, bewunderte eine Besucherin die leckere Auswahl. Selbstverständlich durfte und sollte auch mehrmals zugegriffen werden.
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Die Feier bot nicht nur eine Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen zu stärken und den munteren Klängen der Kapelle zu lauschen, sondern auch, alte Bekannte zu treffen und neue Freundschaften zu schließen. Viele nutzten die Gelegenheit, um sich über ihre Hobbys, Reisen und die neuesten Nachrichten auszutauschen.
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Gut gestärkt konnte es mit dem Programm weitergehen. Ortsvorsteher Erles kündigte gleich zwei Überraschungspräsente an und bat dazu Reinhard Greulich, Erster Vorsitzende des Musikvereins Trachtenkapelle Dislberg, von der Bühne auf das Podest. Strahlend erklärte Greulich, dass es sich bei dem ungewöhnlichen Geschenk um zwei original nachgebaute Holz-Modelle der beiden Kirchen in Dilsberg handelt. Welch‘ ein schönes Symbol der ökumenischen Verbundenheit. Der Erschaffer der beiden Modellkirchen ist Rudi Eisentraut, Mitglied der Trachtenkapelle und Möbelschreinermeister aus Eschelbronn. Die Orstverwaltung bedankte sich herzlich mit einer großen Packung Dilsberger Pralinen. Noch verhüllten zwei weiße Schals die beiden Kunstwerke.
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Unter bewundernden „Oh und Ah“ wurden die beiden Modellkirchen sodann enthüllt und alle konnten sich davon überzeugen, wie gelungen, echt und nahezu maßstabsgetreu die katholische und evangelische Kirche sich präsentierten. Bernhard Hoffmann war es, der die fertigen Modelle mit kunstgerechter Bemalung verzierte. Die zwei Modelle dienen künftig als Spendenkasse in den jeweiligen Kirchen.
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Nun folgte die zweite große Überraschung des Nachmittags. Ehrengast Bernhard Hoffmann, langjähriger Dilsberger Ortsvorsteher von 2009 bis 2019, durfte sich in das Goldene Buch von Dilsberg eintragen. „Heute drücken wir unseren tief empfundenen Dank und unsere höchste Anerkennung für sein langjähriges und herausragendes Engagement für unsere Gemeinde aus“, betonte Andreas Erles. Bernhard Hoffmann sei eine Persönlichkeit, die in Dilsberg tiefe Spuren hinterlassen habe. „Seine Amtszeit war geprägt von Weitblick, von der Fähigkeit, Menschen zusammenzuführen und von einem unerschütterlichen Glauben an die Stärke der Gemeinschaft“, führte Erles aus. Als langjähriger 1. Vorsitzender vom Turnerbund Dilsberg und Mitglied in vielen Vereinen hatte Bernhard Hoffmann sein Ohr am Dilsberger Geschehen. „Bernhard hat zu seiner Zeit schon weitreichende Visionen gehabt. Im touristischen Bereich ist es ihm zu verdanken, dass Dilsberg ein klug durchdachtes und umfangreiches Hinweis- und Beschilderungssystem für die Besucher der Feste hat. In seine Amtszeit fiel auch die 800 Jahr-Feier der Gemeinde Dilsberg, deren Planung und Durchführung ein extremer Kraftakt sowie eine logistische Meisterleistung war. Neben seinen Ämtern und ehrenamtlichen Tätigkeiten ist Bernhard Hoffmann ein begnadeter Künstler.
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Mit seinen Werken bereichert er „nicht nur das kulturelle Leben in unserer Region, sondern hinterlässt auch bleibende Eindrücke, die über die Zeit hinaus Bestand haben“ sagte Erles begeistert und dankte seiner „tollen Frau Gabi“ mit einem großen Blumenstrauß. Mit den Worten „Bernhard ist ein Vorreiter und Visionär“ schloss Erles seinen warmherzigen Redebeitrag.
Nach der Unterzeichnung seines Beitrages im Goldenen Buch dankte Hoffmann für die ihm erwiesene Ehre, sich in das von ihm im Jahr 2009 begonnene Goldene Buch eintragen zu dürfen. Mit bewegenden Worten bedankte er sich auch bei den „lieben Menschen vom Dilsberg“ ebenso wie bei seiner Frau, die ihn immer unterstützt und gestärkt, aber auch hin und wieder „eingebremst“ habe. Er schilderte seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit u.a. als Vorsitzender des Turnerbundes und dankte allen, die ihn dabei begleitet haben. Durch seine Tätigkeit bei der Sparkasse kam die Familie Hoffmann 1973 auf den schönen Berg, wurde von den „wunderbaren Menschen“ aufgenommen und blieb.
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Ein weiterer Programmpunkt folgte: Es war eher ein Zufall, dass Bernhard Hoffmanns Sohn Steffen vom Ortschaftsrat gebeten wurde, im Rahmen der Feier etwas zum Umgang in medizinischen Notfällen ausführte. Denn Steffen Hoffmann ist seit vielen Jahren im Rettungsdienst tätig und derzeit verantwortlich für die Rettungswachen des Malteser-Hilfswerkes in unserer Region. Einige seiner lebenswichtigen Hinweise möchten wir gerne an dieser Stelle nennen: Bei gewöhnlichen Krankheitsfällen am Wochenende, wenn keine hausärztliche Versorgung angeboten ist, kann unter der Telefonnummer 116 117 (ohne Vorwahl) eine Telefonzentrale erreicht werden, die einen nächstgelegenen ärztlichen Bereitschaftsdienst vermittelt oder auch einen Notarzt vorbeischickt. Bei gravierenden gesundheitlichen Problemen ist die Integrierte Leitstelle über die europaweit einheitliche Telefonnummer 112 anzurufen, die dann einen Rettungsdienst zur Anfahrt beim Patienten beauftragt.
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Nach einer erneuten Runde schwungvoller Musik wurden die ältesten und jüngsten Besucher mit einem kleinen Präsent beschert. Die Ortschaftsräte Thomas Ruf und Monika Nohe-Weinert übernahmen die schöne Aufgabe. Die ältesten Senioren waren Bärbel Beisel und Kurt Heger.
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Auch die Jüngsten – Ingrid Schmitt und Marcus-Peter Firmanti – erhielten eine schöne Aufmerksamkeit.
Ortsvorsteher Erles bat schließlich die Mitglieder des Ortschaftsrates und ihre Angehörigen zur Bühne, die dieses Fest mit ihren Kuchen und der Bewirtung möglich gemacht haben. Ihnen wurde mit einem kräftigen Applaus gedankt.
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Mit dem Absingen des Badnerliedes, einschließlich der speziellen Dilsberger Strophe und dem Dank des Ortsvorstehers an alle, die dieses Fest ermöglicht haben, ging dann das diesjährige „Fest für Junggebliebene“ zu Ende. „Mir hat es sehr gut gefallen“, lobte eine Dame. „Und es gab dabei auch viel zu lernen.“ Es ist schön zu sehen, wie solche wichtigen Veranstaltungen dazu beitragen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den älteren Menschen in unserer Gemeinde eine Plattform zu bieten, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
Text: Steffanie Richter, Walter Berroth
Bilder: Sandra Rupp
Meine Frau und ich bedanken uns ganz herzlich beim Ortschaftsrat und Ortsvorsteher Andreas Erles für die feierliche Ehrung bei der diesjährigen Seniorenfeier. Es war sehr ergreifend, mich in das „Goldene Buch“ des Dilsbergs eintragen zu dürfen. Ich werde auch weiterhin wenn es mir möglich ist, das Geschehen auf dem Dilsberg aktiv beobachten und evtl. auch mal kritisch betrachten und mich dort einbringen, wo es mir angebracht erscheint. Aber keine Angst, ich werde mich nicht grundlos einmischen. 🙂 Wenn meine Hilfe oder mein Rat gebraucht wird, bitte einfach melden.
Nochmal herzlichen Dank an die fleißigen Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte mit ihrer Begleitung für die Arbeit mit der Seniorenfeier und für die tolle Ehrung unserer Familie bei dieser Gelegenheit.
Viele Grüsse von Gabriele und Bernhard Hoffmann