Weltgebetstag der Frauen – Zukunftsplan: Hoffnung
Unter diesem Motto haben in diesem Jahr Frauen aller christlichen Konfessionen zum Weltgebetstag der Frauen eingeladen.
In nunmehr bewährter Tradition haben sich auch eine Gruppe von Frauen aus der katholischen Kirchengemeinde Dilsberg-Mückenloch und den beiden evangelischen Kirchengemeinden der Ortsteile zur Durchführung dieses Gottesdienstes zusammengefunden, diesmal in der evangelischen Kirche von Mückenloch. Die Federführung lag bei den evangelischen Frauen aus Mückenloch unter der Leitung von Frau Sabine Herbold.
Die Liturgie und die Beiträge zu diesem Gottesdienst kamen dieses Jahr von den Frauen aus England, Wales und Nordirland, die einen Schwerpunkt ihrer Botschaft darin sahen, Gott sowohl als Mutter und Vater zu sehen: „Wir wollen durch dieses Gleichgewicht der Gottesbilder Frauen und Männer dazu ermutigen, offen zu sein für neue und tiefere Erfahrungen der Liebe, die Gott für die ganze Schöpfung hat.“
(Zitat aus dem Begleitheft zum Gottesdienst).
Frau Rumpf stellte zunächst einige Fakten dar, die diese Landesteile Großbritanniens prägen:
52 Prozent der Bevölkerung sind konfessionslos. 38 Prozent gehören einer christlichen Kirche an und 6 Prozent gehören zu einer muslimischen Glaubensrichtung. 4 Prozent der Bevölkerung sind Hindus u.a. Die Strukturen in den Landesteilen sind sehr unterschiedlich. Während in Nordirland und Wales zu 96 Prozent angestammte Bevölkerung wohnt, kommen die Bewohner Englands oft aus sehr unterschiedlichen Ländern und Ethnien, vor allem in der Hauptstadt London: Von deren Bewohner sind vierzig Prozent außerhalb Großbritanniens geboren.
Insgesamt sind die Klassenunterschiede sehr groß: Neben vielen reichen Bürgern leben nach einer Erhebung von 2019 14 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze.
Frau Rumpf wies noch darauf hin, dass es in Großbritannien eine alte Tradition der Frauenbewegung gibt: Bereits im 11.Jahhundert hat eine Frau die wallisischen Truppen zum Kampf gegen anstürmende Feinde angeführt. Florence Nightingale hat in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts die Krankenpflege als eigenständige Aufgabe begründet und die Suffragetten haben als erste Frauenbewegung in Europa sich für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt. Und seit 70 Jahren ist eine Frau Oberhaupt der anglikanischen Kirche: Queen Elizabeth.
Anhand der Geschichten dreier Frauen, die Hunger, Gewalt und Ausgrenzung erlebt haben, wurde in einer liturgischen Form die Hoffnung aufgezeigt, die auch aus solchen Lebensschicksalen erwachsen kann.
Annegret Böhner stellte das von einer englischen Schneiderin gestickte Textilbild vor, mit dem zu diesem Gottesdienst eingeladen worden und das an jedem Platz in der Kirche ausgelegt war.
Zukunftsplan: Hoffnung wird verbildlicht durch
- drei Lilien, als Symbol für die Dreifaltigkeit;
- eine offene Tür, an der zerbrochene Ketten hängen, die den Weg in die Freiheit weist;
- eine Friedenstaube, die Frieden verheißt;
- ein Regenbogen, der für die Liebe Gottes zu den Menschen steht.
Als Gesamtaussage des Bildes trug die Annegret Böhner vor:
„Erst wenn ich Frieden gemacht habe mit mir selbst, meiner Geschichte und mit den anderen, kann ich mich auf den Weg machen, den Weg, der für mich vorbereitet und ausgelegt ist.“
Jede Teilnehmerin an diesem Gottesdienst war nun aufgefordert, auf der Rückseite der ausgelegten Bildkarte die zwei Fragen zu beantworten:
- Auf welche Hoffnungen setze ich in meinem Leben?
- Was erhoffe ich mir für die Menschen auf der Welt und für diejenigen, die mir nahe und wichtig sind?
Ein ausführliches Fürbittegebet, in dem noch besonders des Krieges in der Ukraine gedacht wurde, beschloss diesen denkwürdigen Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen 2022.
Dilsberg, 6.März 2022 gez. Walter Berroth