Unter dem Motto „Dilsberg natürlich – natürlich Dilsberg“ packten am vergangenen Samstagvormittag die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins an.
Sie hatten sich vorgenommen, die Brunnenstube Reitenberg zu säubern und die Hänge links und rechts des Auslaufs neu zu bepflanzen. Ein Naturgarten soll hier im Laufe der Zeit entstehen und heimische Gehölze sollen angesiedelt werden. Gut gelaunt kamen Simone Schieler, Ludwig Jakob, Wolfgang Berberich, Rainer Neumann, Hans-Peter Werner und Karlheinz Streib in passender Montur zum Treffpunkt in den Dilsberger Hof.
Etwas Blühendes sollte her und damit die Umgebung des Brunnens am Reitenberg verschönern. Doch vorher musste das wuchernde Gestrüpp erst einmal beseitigt werden. Ausgestattet mit Säge, Schippen, Harken und einer Menge Eimer begann der Arbeitseinsatz.
Ludwig Jakob und Wolfgang Berberich brachten Erde und Mulch in ausreichenden Mengen mit. Die ehrenamtlichen Helfer entfernten Laub, Wildwuchs und Äste. Hänge und Sandsteine befreiten sie von Zugewachsenem und bereiteten den Boden an beiden Seiten für die Bepflanzung vor.
Zwischendrin stärkte sich die fleißige Mannschaft. Vorstandsgattin Conny Streib hatte eine leckere Vesper vorbereitet. Eier, Brote, Kaffee und Fasnachtsküchle boten frische Energie, bevor es weiterging.
Ludwig Jakob hatte die Auswahl der Wildsträucher übernommen und dabei besonders auf Pflanzen geachtet, die zur heimischen Landschaft passen. Er betonte die Bedeutung von klimafreundlichen Gewächsen, die sich gut in die natürliche Umgebung einfügen. Als Vogelnährgehölze sorgen künftig Heckenkirsche, Schwarzdorn, Purpurweide, Rosen, Kornelkirsche, Kupfer-Felsenbirne, Pfaffenhütchen und Sauerdorn dafür, dass Bienen und Schmetterlinge reichlich Nahrung finden.
Als Fachmann hatte Ludwig Jakob alles im Blick: „Zu jeder Pflanze kommt ein Eimer Oberboden“. Spezielle Pflanzerde und Dünger sollen den Pflanzen das Anwachsen erleichtern. „Wir fangen oben und schaffen uns nach unten!“, lautete die Ansage, als es ans Setzen der Sträucher ging. Das gestaltete sich auf dem rutschigen Hang nicht einfach und brachte die Helfer ins Schwitzen.
Nach dem Ausheben der Erde konnten die Gehölze schließlich gepflanzt werden. Dafür schleppte das Team die Eimer mit Erde und Kompost hinauf. Den Boden um den Neubewuchs versorgten sie abschließend mit Mulch.
Auch die Brunnenanlage reinigten die Helfer und befreiten den Plattenweg vom Laub. „Jetzt läuft’s wieder“, freuten sie sich über das Plätschern des Wassers. Eine Harke mit Laub zog Rainer Neumann aus dem Abfluss und schon lief es wieder so ab, wie es gedacht ist. „Das Wasser hier landet direkt unten im Neckar“, wusste Vorstand Karlheinz Streib zu erzählen. Das Wasser aus der Brunnenstube jedoch speist bis heute den Brunnen im Dilsberger Hof. Dort versorgen sich das ganze Jahr über Bewohner und andere Brunnenwasserfans mit dem frischen, kühlen Nass.
Im Jahr 2002 führte der Obst- und Gartenbauverein eine grundlegende Renovierung der in die Jahre gekommenen Brunnenanlage am Reitenberg durch. Dabei wurden Seitenwände mit Sandsteinen errichtet und der Zugang mit Sandsteinplatten versehen. Vor drei Jahren schnitten die Ehramtlichen die Anlage erneut frei, was die die diesjährige Aktion etwas erleichterte. Es dauerte es dennoch einen halben Tag, bis die Arbeiten umgesetzt waren.
Mit ihrem Engagement tragen die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins dazu bei, dass Dilsberg noch schöner wird. Nach vier Stunden war es geschafft und der Brunnen herausgeputzt.
Zum Vergleich: Vor der Aktion sah die Anlage vermoost und zuwachsen aus. Danach befreit von wuchernden Ranken und Moosbewuchs. Wanderer und Ausflügler dürfen sich bald an den blühenden Sträuchern an den Hängen erfreuen.
Nächste Aktionen stehen bereits fest: Am 16.03.2024 findet ein Winterschnittkurs statt, Treffpunkt ist um 15:00 Uhr am Friedhof Dilsbergerhof. In der zweiten Jahreshälfte sollen Narzissen gepflanzt werden.
B. Sandra Rupp, Roland Rupp
T. mbue