Musikverein feierte Jubiläumsjahr mit meisterhaftem Kirchenkonzert
Eine perfekte Mischung sorgte für einen perfekten Konzertabend. Auf stolze 100 Jahre Bestehen blickt der Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg in diesem Jahr. Mit einem bewegenden Kirchenkonzert setzten die Musikerinnen und Musiker am vergangenen Samstag einen glanzvollen Höhepunkt ihres Jubiläumsjahres. Es stellte den Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten dar.
In der gut besuchten katholischen Kirche Dilsberg freute sich Vorstand Reinhard Greulich über „die Vollendung einer 100-jährigen Vereinsgeschichte“.
Im Altarraum hatten sich die 28 Musikerinnen und Musiker ihre „Bühne“ eingerichtet. Auf dem Programm standen bekannte Größen der Musikgeschichte.
Los ging es mit „Ave Verum Corpus“, zu Deutsch „Sei gegrüßt wahrer Leib“ – eine der bekanntesten und beliebtesten geistlichen Kompositionen Mozarts. In der Hymne wird der Leib Christi gepriesen.
Mit ihren gerade mal 46 Takten bot die kurze, emotionale Motette einen ergreifenden Auftakt. Gefolgt vom leidenschaftlichen Vortrag des bekannten Bonhoeffer-Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ in einer Bearbeitung von Martin Scharnagl. In den Kirchenbänken wiegten die Köpfe mit und so manche Gäste sangen innerlich das Lied zur Musik mit.
Valerie Maurer und Andreas Vogt moderierten sympathisch durch das abwechslungsreiche Programm. Zu jedem Stück gaben sie eine kurze Einführung und erläuterten die Geschichte zu den Stücken.
Ebenfalls beim Konzert dabei: Vier Sängerinnen des „Vocalis“-Ensembles Eschelbronn. Anna Briesnitz, Lisa Dick, Melanie Schumacher und Judith Petermann beeindruckten mit herausragendem a cappella Gesang. Mit dem Lied „Black Bird“ (Beatles) führten sie in die Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Mühelos verschmolzen ihre Stimmen miteinander. Die Interpretation von Billy Joels „Lullaby“ lud die Zuhörer zum Träumen ein. Mit fantastisch koordinierter Body Percussion zum Gospel „Bring me little Water Sylvie“ (Leadbelly) brachten die Sängerinnen das Publikum zum Staunen. Stimmungsvoll hüllte „Der Mond ist aufgegangen“ (vertont von J.A. Schulz) den Kirchenraum in eine dichte, meditative Atmosphäre. Mit begeistertem Zwischenapplaus bedankten sich die Besucher für das Klangerlebnis.
Instrumental überzeugten Tina Maurer (Tenorhorn) und Joachim Hoffmann (Es-Horn) in der imposanten Motette „Ave Maria“ (R. Cameron). Gefühlvoll baute sich der Klang langsam auf und reichte schließlich bis in den letzten Winkel der Kirche.
Leonard Cohens Folk-Rock-Song „Halleluja“ sang Anna Briesnitz anschließend solistisch und berührte mit ihrer klaren Stimme das Publikum.
Direkt ins Herz ging „Bella Romantica“ (S. McMillan) und bezauberte als musikalische Liebeserklärung. „Only Time“ (Enya) – traurige Berühmtheit erlangte es als Untermalung der Berichte über die Anschläge des 11. September – ließ Erinnerungen aufsteigen. Mit der sanften Klangfarbe erzeugten die Musiker eine starke Akustik.
Mitschwingen hieß es dann bei der bekannten Filmmusik „Can You Feel the Love Tonight“ (Elton John). Dem Publikum machte es sichtlich Spaß, in den Melodien zu schwelgen. Schwungvoll ließ Dirigent Walter Nußko die Musikerinnen und Musiker zur Höchstform auflaufen. Im Nu war der Abend verflogen und es hieß Abschied nehmen.
Mit „Kimm guat hoam“ (Die Seer) – solistisch von Anna Briesnitz und Yvonne Kloß dargeboten – bedankten sich die Musikerinnen und Musiker bei den Zuhörern.
Vorstand Reinhard Greulich sprach den Wunsch aus, „dass man sich hoffentlich bald wiedersieht“. Den Musikern dankte er für ihre enorme Leistungsbereitschaft. Es sei nicht selbstverständlich, sich bei den zahlreichen Veranstaltungen das ganze Jahr über einzubringen.
Ohne Zugabe ließen die Gäste den Musikverein aber nicht gehen. Mit „My Dream“, ein Musikstück für Solo-Flügelhorn und Orchester (P. Leitner) setzte der Musikverein einen fulminanten Schlusspunkt. Die Musiker bewiesen einmal mehr, wie virtuos sie ihre Instrumente beherrschen und aufeinander abgestimmt sind. Begeisterte Zuhörer füllten die Kirche mit anhaltendem Applaus.
Es passt alles an diesem Abend. Ein gelungenes Konzert, das anschließend bei gemütlichem Beisammensein ausklang.
Auf Eintrittsgelder verzichtete der Musikverein. Mit den eingenommenen Spenden soll das von der Katholischen Kirchengemeinde Neckar-Elsenz geplante „Festessen für Bedürftige“ am 10. Dezember in Bammental unterstützt werden.
T. mbue
B. BZ