Auch in diesem Jahr musste die Konfirmation in der evangelischen Kirche in Dilsberg Rücksicht auf Corona nehmen. Die Familien der 6 Konfirmandinnen und Konfirmanden teilten sich in 2 Gruppen ein, sodass alle Familienmitglieder und Gäste mit in die Kirche kommen konnten.
In der ersten „Schicht“ um 10:00 Uhr konnte die Pfarrerin, Frau Michaela Deichl die Konfirmandinnen Anouk Beckhaus, Belinda Ferenczi und Sarah Kunz mit ihren Familien begrüßen.
Um 11:30 Uhr folgten dann Marlin Staudenmaier, Anna Münch und Justus Lutzke und mit ihren Familien. Ablauf und Predigt waren in beiden Gottesdiensten gleich.
Wie schon im letzten Jahr zogen die Konfirmandinnen und Konfirmanden nur mit der Pfarrerin ohne die Begleitung der Musik der Trachtenkappelle des Musikvereins Dilsberg und ohne die Ältesten aber natürlich mit der Begleitung des Orgelspiels von Herrn Schemmel in die mit gelben Rosen geschmückte Kirche ein. Sarah wurde von ihrer Kusine Luisa begleitet und betreut.
Frau Deichl begrüßte die Konfirmanden und die Gemeinde und wies auf den neuen Lebensabschnitt der Jugendlichen hin, in dem es ums Loslassen und Erwachsenwerden geht, denn schon in der vergangenen Konfi-Zeit hätte sie bemerkt, dass die Konfirmanden reifer und erwachsener geworden sind.
Nach dem Hinweis und der Bitte, dass während des gesamten Gottesdienstes ein Mund-/Nasenschutz, auch beim Singen und Beten, zu tragen ist, konnte das bekannte Lied „Lobe den Herrn“ angestimmt werden. Auch der Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ kam den meisten Zuhörern bekannt vor und wurde mitgebetet.
Dann ging es auch schon mit der Predigt los, in der Frau Deichl über das jetzt erreichte Etappenziel der Jugendlichen auf ihrem Weg mit Gott und dem Glauben sprach. Für dieses Ziel gibt es das Bild eines Labyrinths. Jeder Gottesdienstbesucher hatte mit dem Liedblatt auch eine Kopie des Labyrinths von Chartres bekommen. Im Gegensatz zu einem Irrgarten, aus dem man nicht herausfindet, der einen in die Irre und in die Sackgasse leitet, gibt es aus dem Labyrinth immer einen Weg heraus und zum Ziel, auch wenn die Wege sehr verschlungen sein können. Der Weg führt immer zur Mitte, zum Kern, zum Wesentlichen und auch wieder zurück. Das Labyrinth ist ein Symbol für das Leben und den Glauben. Wir sind auf der Suche nach Glück, Liebe, einem Lebensziel, einem Beruf oder Antworten auf bestimmte Lebensfragen, vielleicht auch auf die Frage „wer ist Gott und wie gehört er in mein Leben?“ Hier laden die Sinnbilder der Labyrinthe nach den Antworten auf verschlungene Pfade ein, die Dinge aus unterschiedlicher Perspektive anzuschauen und sich dafür auch Zeit zu lassen. Man wird immer wieder einen Weg zu Antworten finden. Ein Vers aus der Bibel passt hierzu: „Durch Gott findet jeder Weg sein Ziel, und durch sein Wort besteht alles.“ (Sir 43, 27b+28). Die Verbindung zu Gott können wir auch im Gebet finden. In der Konfi-Zeit wurde ein Gebetskreis um ein Tuch gebildet. Auf dieses Tuch wurden Kiesel für Klage und Trauer gelegt, bunte Steine für Freude und Dank und ein Schmetterling aus Filz für Wünsche. So konnte alles, was einen beschäftigte, vor Gott getragen werden. Zum Andenken an diesen Gebetskreis hatte Frau Deichl für jeden ein Säckchen mit diesen drei Dingen vorbereitet, das sie mitnehmen konnten.
Fragen und Ziele verändern sich mit unserer Lebensgeschichte, aber Gottes Begleitung beim Weg durch das Labyrinth des Lebens ändert sich nicht. Der Schluss der Predigt endete mit der Einladung, im Vertrauen auf Gott unsere Wege zu gehen.
Es folgte das Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“
In der Anrede an die Konfirmandinnen und Konfirmanden wurde an die Taufe erinnert, in der die Eltern und Paten für die Kinder Ja zu Gott gesagt hatten. In der Konfirmation bekennen die Jugendlichen sich selbst zum Glauben an Gott. Nachdem die gesamte Gemeinde das Glaubensbekenntnis gesprochen hatte, bekannten sich die Jugendlichen zu ihrem Glauben durch ihr „ja mit Gottes Hilfe“. Im Anschluss wurden die Fürbitten von der Pfarrerin und jeweils einer Kirchenältesten gebetet. Dabei ging es um die Bitte um Unterstützung der Eltern, der Patinnen und Paten und der ganzen Gemeinde für das weitere Leben der Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Bei der folgenden Einsegnung bekam jeder einen eigenen Bibelspruch, einen eigenen Segen und eine Kette mit einem kleinen Kreuz umgehängt.
Markus Winter hieß im Namen der Ältesten die neuen Gemeindeglieder willkommen und machte sie auf ihre neuen Möglichkeiten und Pflichten aufmerksam. Sie können Patenschaften übernehmen, Gemeinde-Älteste wählen, an kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen und sich mit ihren Fähigkeiten und Talenten selbst einbringen. Sie sollen diese Möglichkeiten ernstnehmen und als Christen Verantwortung für die Welt übernehmen.
Nach dem letzten Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“, dem letzten Gebet mit Vaterunser, dem Wochenspruch und dem Segen bedankte Frau Deichl sich bei allen, die geholfen hatten, diesen Gottesdienst zu gestalten. Nun zogen die jetzt Konfirmierten mit der Pfarrerin und unter Begleitung der Orgelmusik wieder aus in einen sonnigen Sonntag und mit der Freude auf ein anschließendes Familienfest.
Annegret Boehner