Am vierten Advent stimmt traditionell der Sängerbund 1852 Dilsberg auf Weihnachten ein. Nicht angekündigt war jedoch ein leise fallender Grieselschnee, der die Straßen und Gassen von Dilsberg kurz vor Konzertbeginn bepuderte: Eine sanfte Einstimmung auf Weihnachten! Auch die dann doch etwas rutschigen Verhältnisse hielten die in die katholische Kirche strömenden Menschen nicht davon ab, dem zauberhaften Klang des Frauenchors „ChorYfeen“ zu lauschen.
Eine reichhaltige und durchaus ungewöhnliche Auswahl weihnachtlicher Stücke hielten die 20 Sängerinnen des Chors bereit. Andrea Stegmann dirigierte ihren Frauenchor durch das bunte Programm. Die fabelhafte Harfenistin Rachel Rall sorgte virtuos für eine festliche Begleitung.
Chorsängerin Manuela Büch führte durch das Programm und stellte die Stücke vor.
Los ging es mit „Lieb Nachtigall, wach auf“ und „Der Morgenstern ist aufgedrungen“: Ein stimmungsvolles Erwachen und der Ausblick auf den Morgen und die Ankunft von Hoffnung und Licht. Das südamerikanische „Alli viene Jesu Christo“ verbreitete festliche Stimmung.
Claudia Rittmüller las ein berührendes Gedicht vor: „Schnee auf Schnee, Mitten im kalten Winter vor langer Zeit“, hieß es darin. Einem besonderen Werk von Benjamin Britten widmete sich der Chor anschließend. Britten vertonte in den 1940er Jahren mittelalterliche Weihnachtsgedichte und nannte sie „A Ceremony of Carols„. Vier Stücke, die von zarten Klängen bis zu kraftvollen Rhythmen reichen, präsentierte der Chor. Solistin Sophie Schmitt erreichte mit glockenklarer Stimme allerhöchste Töne.
„There is No Rose“ bezauberte in einem Dur-Moll-Wechselspiel mit einer zarten Meditation über die Reinheit, während „This Little Babe“ mit lebhaften Rhythmen die Geburt Christi feierte. „Lulalu“‚ – ein Wiegenlied, lud in seine sanften Melodien ein. Mit „Deo Gratias“ gelang den Sängerinnen ein stürmischer Lobgesang voller Energie und Freude.
Mit traditionellen Weihnachtsliedern aus Frankreich und Deutschland fühlte sich das Publikum in der Zeit zurückversetzt; die Ursprünge der Weihnachtsfreude waren zu spüren. „Entre le boeuf“ besingt eine ruhige Szene der Krippe. „Noël des Bergers“ besser bekannt als „Kommt ihr Hirten“ erzählt von der Freude der Hirten, als ihnen das Wunder begegnete. „Noël nouvelet“ ist ein französischer Choral und „Hört der Engel helle Lieder“ begeisterte mit seinen jubelnden Klängen.
Chorleiterin Andrea Stegmann erfreute mit einem bunten Programm aus traditionellen Klängen und schlug dann einen Bogen zu moderneren Werken. „O Little Town of Bethlehem“, ein sanfter Weihnachtsklassiker aus England. „Ich steh an deiner Krippen hier“ – eine der berührenden deutschen Choräle.
„Merken Sie sich den Namen Jan Wilke.“, lud Manuela Büch ein. Der junge Chorleiter und Komponist studierte in Mannheim und Heidelberg. Für seine Werke interpretiert alte Textvorlagen, indem er sie in einen modernen musikalischen Kontext setzt.
Die Stücke überzeugen durch ihre mystische Atmosphäre und die kunstvolle Gestaltung von Klangfarben. „In a Dream“, „I Sing the Birth“ und „‚“Mirabile Misterium“ faszinieren durch ihre Tiefe und Moderne, die der Chor gelungen überbrachte.
Zum Abschluss des Konzerts erwarteten das Publikum zwei kraftvolle und festliche Werke: „In dulci jubilo“, das in seiner Mischung aus lateinischen und deutschen Texten die freudige Botschaft überbringt. Den Abschluss bildete „Cantique de Noël“, der Chor schwang sich hinauf zur erhabenen Melodie. Mit starkem Applaus bedankten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer von Jung bis Alt bei Chor und Harfenistin.
In froher Weihnachtsstimmung sammelten sich Sängerinnen und Gäste im Katholischen Pfarrsaal, wo der Förderverein der evangelischen Kirchen Glühwein und Sekt ausschenkte.
Der Sängerbund wünsche eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit!
T. Steffanie Richter, mbue
B. Steffanie Richter, BZ