Dilsberger Weihnacht erfüllte die Herzen mit Licht und Wundern

Zum Weihnachtsgottesdienst auf „Dilsberger Art“ strömten unzählige Gäste in die evangelische Kirche. Zusätzliche Bierbankreihen boten Platz. Für einige Besucher blieben jedoch nur noch Stehplätze, das tat der feierlichen Stimmung jedoch keinen Abbruch.

Die Dilsberger Weihnacht ist eine Idee von Patrick Minkus, Michaela Deichl und Manuela Büch, die sie gemeinsam entwickelten. Schon vorab informierten sie auf Plakate an verschiedenen Stellen im Ort über die Dilsberger Weihnacht. Ab dem 23. Dezember konnte man an der Geschichte per QR-Code teilhaben. Viele nutzten die Gelegenheit auf einem Spaziergang oder über die Homepage der evangelischen Kirche Dilsberg. Sie stimmten sich auf Weihnachten ein oder ließen es nachklingen, denn die Texte können noch über einen längeren Zeitraum angehört werden.

„Wir sind hier in Erinnerung an eine alte Erzählung.“, sagte Pfarrerin Michaela Deichl. Immer wenn wir uns an sie erinnern, wird sie lebendig und entfaltet ihre Kraft. Markus Gaa übernahm die musikalische Begleitung im Gottesdienst. Mit dem Lied „Stern über Bethlehem“ begab sich die Gemeinde auf den Weg zum Stall.

Beim Eingangsgebet lud Manuela Büch ein, das Wunder zu spüren und mit ins Leben zu nehmen. „Es begab sich aber zu der Zeit…“: Herold Ernst Merdes erzählte die Ursprungsgeschichte, die sich als roter Faden durch den Gottesdienst zog.

„Mitten in aller Hektik hat es an meine Tür geklopft“, sagte (Jugend-)Herbergsvater Markus Winter. Außer Atem erzählte er der Gemeinde von dem jungen Paar, das in Wiesenbach und der Kernstadt keine Bleibe gefunden und dem er nun seine Tür geöffnet hatte. Sie fanden Herberge und Marias Kind wurde geboren. Der Herbergsvater spürte, dass Gott ihn liebt, wie er ist und er zur Ruhe kommen kann.

Dann öffnete sich die Kirchentür und die Nachtwächter Jürgen Maurer und Joscha Schneider kamen herein. „Wir haben wie gewohnt unsere Runde gedreht. Als wir unten in der Rainbach waren, hat sich der Himmel geöffnet. Da brauchen wir unsere Laternen natürlich nicht, wenn wir so viel Himmelslicht haben.“, erzählten sie. Und es kam noch besser: Auch einem Engel sind sie begegnet, der später noch vorbeischauen wollte.

Patrick Minkus, Michaela Deichl und Manuela Büch ergänzten den Auftritt der Figuren der Weihnachtsgeschichte jeweils mit einer Auslegung. Die Nachtwächter stehen für Schutz und Geborgenheit und helfen beim Übergang in etwas Neues. So auch an diesem Abend, wo Himmel und Erde sich berühren – der Beginn einer neuen Zeit.

Eine ähnliche Erfahrung machte Hirte Karlheinz Streib auf dem Hofweg. „Leute, das ist der Hammer“, rief er und erzählte von der Botschaft des Engels, dass der Heiland geboren ist. Das Wunder zu sehen, wollte er sich nicht entgehen lassen. Er machte sich auf den Weg und nahm ein Schaffell für das Baby mit.

Die Auslegung nahm den Hofweg in den Blick: „Hier begegnen sich die Menschen, erfahren voneinander und hören, was es Neues gibt. Die Hirten folgen dem Ruf von Weihnachten. Wer Gott begegnen will, muss sich auf den Weg machen.“ Der Engel Valerie Maurer besuchte nach dem Hirten die Bergfeste und staunte über das hübsche Ambiente dort. Leidenschaftlich überbrachte sie die Botschaft der Engel: „Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren“. Diese Botschaft ist auch für uns.

Claudia Rittmüller und Dirk Staudenmaier als Maria und Josef freuen sich darüber, dass sie eine Bleibe gefunden haben. Ihr Kind ist noch klein, aber ein neuer Anfang für die Welt. Mit ihm hat Gott in der Welt ein Licht entzündet. Das Leuchten erreicht die Herzen der Menschen und schenkt Hoffnung, Mut und Liebe.

„Maria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.“ las der Herold. „Jahr für Jahr feiern wir die Ankunft Gottes, die Geschichte wird wieder neu und greifbar. Da wird Jesus mitten auf dem Dilsberg geboren, mitten in unser Leben.“, sagte Michaela Deichl. Im einander erzählen und miteinander feiern, verbindet es sich mit unserem Leben. So kann es Weihnachten werden!

Die Fürbitten nahmen die Themen der verschiedenen Personen noch einmal auf und endeten mit dem gemeinsamen Vaterunser.

Während eines Musikstückes entzündeten die Nachtwächter Kerzen am Licht in der Krippe und verteilten es an die Gemeinde, die zu Beginn Kerzen bekommen hatten. Eine stimmungsvolle Geste, die zu Herzen ging.

Als die Kerzen entzündet waren, erklang das gemeinsame Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“. In der Kirche entstand eine Atmosphäre, in der das Weihnachtswunder und die Verbundenheit der Menschen spürbar wurden.

Mit einem Weihnachtssegen gingen die Gäste in den Abend. Die Dilsberger Weihnacht erfüllte die Herzen und die Menschen nahmen Licht und Wunder mit nach Hause.

T. mdei, mbue

B. BZ

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