Dilsberger Nachtwächter begrüßen das neue Jahr

Wenn im Dilsberger Rathaus in der Silvesternacht zu später Stunde die Lichter angehen, beginnen die letzten Vorbereitungen der Nachtwächter vor ihrem großen Auftritt.

Obwohl die Mannen sich der Tradition verpflichtet fühlen, herrscht eine gelöste und positive Stimmung. Es wird noch einmal der genaue Ablauf besprochen und das Nachtwächterlied „Hört ihr Leut und lasst euch sagen“ vorab angestimmt.

Kurz vor Mitternacht ziehen die Männer los Richtung Torturm, unter dem sich bereits zahlreiche Besucher versammelt haben. Auch die Musiker des Musikvereins Trachtenkapelle Dilsberg mit ihrem Dirigenten Walter Nussko stehen bereit, um die liebegewonnene Tradition des Nachtwächterumzugs musikalisch zu begleiten.

Dann ist es endlich soweit. Beim Schlag der Glocken um Mitternacht setzt Dorfwaibel Jens Heinzelmann das große Nachtwächterhorn an. Nach zwölf kräftigen Tönen stimmen die Nachtwächter: „Hört ihr Leut und lasst euch sagen, das alte Jahr ist vergangen, das neue hat angefangen“, an.

Danach setzt der Musikverein traditionell mit „Großer Gott wir loben dich“ ein. Im Anschluss erschallt das gutgemeinte „Prost Neujahr“ und Nachtwächter wie Musiker und Besucher wünschen sich alles Gute für das Jahr 2025.

Da der Händedruck der Nachtwächter Glück bringen soll, war er auch in diesem Jahr wieder heiß begehrt. Dieses Ritual wiederholte sich noch vier Mal beim Rundgang durch die nächtlichen Dilsberger Gassen.

Nach der letzten Station bedankte sich Obernachtwächter Jürgen Maurer bei den Gästen. „Sie tragen mit Ihrem Kommen dazu bei, dass diese schöne Tradition erhalten bleibt und mit Leben gefüllt wird. Ebenso gilt ein besonderer Dank den Musikern der Trachtenkapelle für die Unterstützung. Es ist bestimmt nicht selbstverständlich, alle Jahre wieder zu einem solchen Termin, und auch noch so zahlreich, bereit zu stehen“. Er wies auf das anstehende Zunfttreffen der baden-würrtembergischen Nachtwächter-und Türmerzunft hin, das in diesem Jahr am 10. und 11. Mai auf dem Dilsberg stattfindet.

Im Anschluss ergriff Ortschaftsrat Jan Enss, der für den im Urlaub weilenden Ortsvorsteher Andreas Erles eingesprungen war, das Wort. Er nutzte die Gelegenheit, sich bei der Bevölkerung vorzustellen und fand lobende Worte für den Dilsberg im allgemeinen und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern.

Text: Annette/Jürgen Maurer
Bilder: U. Hoffmann, privat