Der Burgbrunnen
Kurbelgehäuse für den Wassereimer im Burgbrunnen
Tiefe: ca. 46 m ab Brunnenrand, einschließlich einer Schuttschicht von ca. 0,80 m über der Brunnensohle
Bauzeit:
Erste Bauphase mit einer Tiefe von ca. 21,50 m vermutlich nach der Errichtung der Burg (um 1150). Sorgfältige Ausmauerung mit Sandsteinquadern. Bei ca. 18 m Tiefe ist ein Wassersammler in Doppelringform und eine Türöffnung im Brunnenschacht vorhanden.
Die zweite Bauphase wird im Zeitraum ca. 1650-1680 vermutet. Es erfolgte eine Vertiefung des mittelalterlichen Brunnens aus der ersten Bauphase und im unteren neuen Brunnenbereich eine Verbreiterung, wobei der Schacht in den rauen Felsen geschlagen wurde. Die Erweiterung der Brunnenkapazität ergab sich aus der Notwendigkeit, eine stark vergrößerte Burgbesatzung (Errichtung einer kurpfälzischen Garnison) mit Wasser zu versorgen.
Bautechnik: In beiden Bauphasen erfolgte vermutlich keine Sprengung. Der Brunnen wurde in Handarbeit mit Hammer, Meißel und Schlägel erbracht.
Nutzer: Das kärgliche Wasserangebot (im Jahresdurchschnitt 900 l/Tag in Normalzeiten mit abwechselnden Trocken- und Regenzeiten) war nur der Burgbesatzung vorbehalten und nicht für die Dorfbevölkerung bestimmt.
Wasserförderung: In einem bis zum Abbruch der Burg über dem Brunnen befindlichen überdachten Holzgestell wurde über Kurbelräder der Brunneneimer niedergelassen und hochgezogen.
Wasserherkommen: Von Regenfällen abhängig, deren Ertrag das Buntsandsteinmassiv aufnahm und über Stauhorizonte wieder abgab.