Zum Konzert „Vielfalt der Akkordeonmusik“ hatte der Förderverein der Evangelischen Kirche Dilsberg am Sonntagnachmittag in die Ev. Kirche Dilsberg eingeladen.
Karin Ullrich-Brox vom Förderverein hieß den „Akkordeonklub Bammental“ herzlich willkommen und freute über die zahlreichen Besucher, die sich auf den Weg gemacht hatten. Der „Akkordeonklub Bammental“, bestehend aus den Akkordeonorchestern „Bammental“ und „1936 Wiesental“ sowie dem „Ensemble der Heidelberger Harmonika-Freunde“ präsentierten unter der Leitung von Thomas Zimmermann eine vielfältige Auswahl u.a. spanische, norwegischer und irischer Klänge.
Ein Überraschungsstück bildete den Auftakt. Gespannt lauschte das Publikum den Klängen von „Arioso“ aus der „Sinfonischen Suite“ (W. Jacobi). Die „Irische Suite“ (M. Seiber) bot mal sehnsuchtsvolle – mal schwungvolle Melodien und ließ die Köpfe der Zuhörer mitschwingen. So manche Gäste ließen sich zu leisem Mitsummen anstimmen. Mit ihrem ersten Konzert in diesem Jahr bewiesen die Musiker ihre Klasse, viele spielen seit über 20 Jahren im Orchester. Das Publikum bedankte sich dafür mit anhaltendem Zwischenapplaus nach den einzelnen Stücken.
Nach einer kurzen Umbaupause, in der sich das gesamte Konzertensemble im Altarraum positionierte, stellte Alice Kristbaum (1. Vorsitzende) die nächsten Stücke vor. Spanisch temperamentvoll ging es mit „Alcazar“ (Huber) und „Melodia en La menor“ (Piazolla/Kölz) weiter.
Mit ganzem Körpereinsatz dirigierte Zimmermann das 15-köpfige Orchester, dessen Klang sich im Kirchenraum perfekt entfalteten konnte.
Gespannt verfolgte das Publikum die verschieden einsetzenden Stimmen, die Tempowechsel und variierenden Rhythmen. Genau das mache die Akkordeonmusik aus, verriet Dirigent Zimmermann. Auf die musikalische Reise, zu der der Akkordeonklub zu Beginn eingeladen hatte, ließ sich das Publikum von Beginn an gern mitnehmen.
Eine kleine Programmänderung musste Dirigent Zimmermann – er spielt seit seinem 6. Lebensjahr Akkordeon, vornehmen: Statt „Bacchanale“ fand die berühmte, schwedische Filmmelodie „Gabriellas Song“ (Nilson) ihren Weg in den Konzertabend. Gefühlvoll entlockten die Musiker ihren Instrumenten die wunderbaren Töne des Liedes.
Aus dem Nachbarland Norwegen hatte der Akkordeonklub als nächstes die Orchesterfassung der bekannten „Peer Gynt Suite“ ausgesucht. Der sanften und sich langsam aufbauenden „Morgenstimmung“ folgte „Åses Tod“. Mit „Anitras Tanz“ nahmen die Musiker wieder an Schwung auf und wechselten in tänzerische Rhythmen. Angekommen „In der Halle des Bergkönigs“ stellte der Akkordeonklub einmal mehr seine Klasse mit solistischen Tönen und dem sich rasant steigernden Tempo bis zum Höhepunkt unter Beweis. Laute Begeisterungsrufe begleiteten den Applaus.
Mit ihrem hervorragenden Spiel entführten die Musiker das Publikum anschließend mit „Rhapsodia Andalusia“ von Adolf Götz, einem der meistgespielten Akkordeonkomponisten, und dem imposanten „Libertango“ (Piazolla/Ziegler) in die Welt der feurigen Tänze. Eingetaucht in die wechselnden Hintergrundfarben des Altarraums entstand zu den Akkordeonklängen eine außergewöhnliche Atmosphäre im Kirchenraum. Durch die offene Kirchentür schien die Abendsonne herein und so manche Klänge wurden vermutlich bis ins Tal getragen.
Alice Kristbaum bedankte sich herzlich im Namen des gesamten Ensembles beim Publikum, das diesen Abend voller Leidenschaft und Energie sichtlich genoss. Das letzte Stück „A Klezmer Karnival“ (Sparke/Jacobi) bot noch einmal tänzerische Töne. Eine ganz besondere Freude machten die Musiker dem Publikum mit ihrer Zugabe des „Highland Cathedreal“. Die von zwei Deutschen komponierte, beliebte Dudelsackmelodie schlugen die Schotten gar als Nationalhymne vor.
Ein erstklassiger Konzertabend des „Akkordeonklubs Bammental“ voller musikalischer Vielfalt! Der Abend klang auf der Panorama-Kirchenterrasse mit dem ein oder anderen Glas Sekt und Gespräch aus.
mbue
19.03.2023