Es weht ein neuer Wind
Bericht von der Sitzung des Ortschaftsrates Dilsberg am 14.November 2022
Mit einer der längsten öffentlichen Sitzungen dieses Jahr begann der erste Teil der Ortschaftsratssitzung im November. Wegen des vorangehenden St. Martin-Umzugs startete die Sitzung später als gewohnt erst um 20 Uhr. Ortsvorsteher Andreas Erles eröffnete die Sitzung und begrüßte anwesende Bürger, Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte.
Die Tagesordnung warf Ortsvorsteher Erles in digitalem Format an die Wand, was bei den Ortschaftsätinnen und -räten gut ankam.
OV Erles bedankte sich bei den stellvertretenden Ortschaftsrätinnern Ohne-Marquardt und Nohe-Weinert für den gemeinsamen Austausch, ihre Gedanken und Anregungen. Dies sei für ihn der Anfangszeit sehr hilfreich. Von der anwesenden Bürgerschaft gab es keine Fragen, so konnte die Sitzung mit der Tagesordnung beginnen.
Die ersten zwei Tagesordnungspunkte formaler Natur waren schnell abgearbeitet. Für den Bauantrag zum Wiederaufbau eines Gebäudes im Dilsberger Hof übernahm stellv. Ortsvorsteherin Monika Nohe Weinert die Leitung. Dem Bauantrag erteilte der ORat einstimmig seine Zustimmung. Ortsvorsteher Erles und Ortschaftsrätin Erles wohnten den Ausführungen des Plenums aus dem Zuschauerbereich bei.
Zur Erleichterung der Entscheidung über ein Motiv für die Gestaltung eines Verteilerkastens (die Stadt Neckargemünd hat hierfür Mittel bereitgestellt) stellte Ortsvorsteher Erles mögliche Vorlagen nochmal zur Auswahl. Die Ortschaftsräte befanden über verschiedene Torturm-Bilder und tauschten sich über geringfügige Anpassungen der Vorlage aus, was von Rätin Ohne-Marquardt schmunzelnd mit „Aber das Tor bleibt!“ quittiert wurde. Motivgeber Sascha Böttcher soll bei Veröffentlichung erwähnt werden.
Tagesordnungspunkt 5 zur Verwendung der Verfügungsmittel des Ortsteils verschob Ortsvorsteher Erles in den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.
Als Nächstes stand die Erddeponie auf dem Friedhof im Dilsberger Hof auf der Tagesordnung. Mit einem aktuellen Foto zeigte er die derzeitige Situation vor Ort und bat um eine Entscheidung in dieser Angelegenheit. In Gesprächen mit dem Bauhof bot dieser die Entsorgung an. Der Beschluss erfolgte auch in diesem Punkt einstimmig, die Erde soll abgetragen und für die Stabilisierung einer Böschung bei Mückenloch Verwendung finden.
Die traditionelle Seniorenfeier, die coronabedingt – wie so viele Veranstaltungen – in den letzten Jahren ausfallen musste, wurde nach einiger Diskussion auf den 29. Januar 2023 terminiert. Auch hier drängte Ortsvorsteher Erles nachdrücklich auf eine Entscheidung, da die Vorbereitungen anzugehen seien. Die Ortschaftsräte beratschlagten über verschiedene Termine im Laufe des Jahres, einigten sich dann jedoch auf den traditionellen Tag im Januar. Der Termin soll mit einem ansprechenden Programm versehen werden. Der Musikverein hatte bereits im Vorfeld angeboten, bei der Ausrichtung zu unterstützen. Für die weitere Programmgestaltung gehen die Ortschaftsräte (Büch) Ideen aus den letzten Jahren nach. Der Beschluss ist einstimmig: Der Seniorennachmittag findet statt!
Auch für die Durchführung eines gemeinsamen Vereinsabends sprachen sich die Räte aus. Als Gemeinschaft im Ort zu bestehen und sich auszutauschen, sind wesentliche Aspekte des Zusammenwirkens der Vereine. „So können auch große Feste gemeinsam ausgerichtet werden“, konstatierte ORat Ohlhauser. Ein erstes Zusammentreffen soll am 19. Januar 2023 um 19:30 Uhr im Dilsberer Rathaus stattfinden.
Beim letzten Punkt der Öffentlichen Sitzung, den Mitteilungen und Anfragen, holte Ortsvorsteher Erles aus und berichtete über seine intensiven Aktivitäten der letzten Wochen, deren Abarbeitung ihn einige Nerven kostete!
Er berichtete u.a., dass für die Entfernung der Thujahecke und Neupflanzung einer Hainbuchenhecke am Friedhof Dilsberger Hof vorsorglich Mittel im Haushalt eingestellt wurden, da die Maßnahme evtl. erst im nächsten Jahr angegangen werden kann.
Eine Prüfung der verkehrsrechtlichen Situation durch Polizei und Gutachter im Allmendweg brachte die Erkenntnis, dass keine weiteren Maßnahmen zur Sicherung erforderlich sind.
Fehlende Treppenbeleuchtung an der Grundschule soll durch die Verlegung von Erdkabeln sowie Installation von Lampen noch in diesem Jahr behoben werden. ORätin Witt-Herrmann kritisierte, dass der Parkplatz bei der Ausleuchtung nicht berücksichtigt wurde. OV Erles berichtete, dass die beauftragte Firma zur Ausführung der Arbeiten bereits angemahnt wurde. Zur Parkplatzsituation an der Grundschule gab es Beschwerden seitens der Elternschaft über unsachgemäße Nutzung des Parkplatzes durch Dauerparker und als Abstellplatz für Wohnmobile. Nach Erörterung der Sachlage mit dem Ordnungsamt sprach der Gemeindevollzugsdienst bereits erste Verwarnungen aus, bei weiteren Verstößen tritt die nächsthöhere Vorwarnstufe in Kraft.
Für die Aufstellung einer Zeltgarage der Feuerwehr Dilsberg ist wegen eines Fehlers im Bauantrag ein neuer Antrag erforderlich. Im Rahmen einer Begehung vor Ort durch die SSG (Staatliche Schlösser und Burgen) und Vermögen / Bau am 17. November wird zum Thema ebenfalls beraten. So braucht manches eben Zeit und erfordert reichlich Geduld.
Bei der Veröffentlichung von Jubilaren in öffentlichen Bekanntmachungen, so berichtete der OV weiter, wird künftig nur noch der Name mit Angabe des Jubiläums angemeldet. Es werden keine Postadressen mehr veröffentlicht.
Immer wieder wurde in den letzten Jahren die Verbindung der Buslinie Dilsberger Hof nach Langenzell thematisiert. Hier berichtete OV Erles von der Kontaktaufnahme und Aufnahme des Wunsches auf die Agenda des neuen, geplanten Linienbündel. Jedoch müsse Wiesenbach unbedingt und mit Blick auf die Kosten in die Pläne einbezogen werden.
„Under construction“ und ein wenig „Verwaltungstheater“ gab es zu berichten vom bereits 2021 erteilten Auftrag zur Pflasterregulierung im Burghofweg. Hier kam zuletzt in Bewegung hinein, Ausführungsarbeiten wurden zugesagt und in der Feste Dilsberg alles vorbereitet sowie die Anwohner informiert, doch: zwischen der Firma und der Stadt Neckargemünd führten Abstimmungsprobleme zu Irritationen. Es bleibe nun abzuwarten, ob etwas geschieht.
Möglicherweise Erfreuliches gab es in Sachen Glasfaserausbau zu berichten, der schreite voran, so OV Erles. Er berichtete, dass die Vermarktung durch die Firma NetComBW im November beginnen sollte. Die Anfrage bei der Firma blieb bisher allerdings unbeantwortet und liegt nur bei Bürgermeister Frank Volk auf Wiedervorlage. Eine Bürgerversammlung soll dann so schnell wie möglich einberufen werden, um die erforderliche Quote von 40 % zu erfüllen. Die Betreuung der Baumaßnahme übernimmt der Ortsvorsteher persönlich, versprach er.
Er teile anschließend mit, dass aufgrund von Energiesparmaßnahmen auf dem Dilsberg in diesem Jahr nur ein Weihnachtsbaum aufgestellt werden darf. Auf dem Grundstück der ehemaligen Dilsberg Keramik soll der Baum stehen. Die Torbeleuchtung werde an der Weihnachtsmeile eingeschaltet. Die Ortschaftsräte bedauern diese Entscheidung und halten diese für ein falsches Signal, besonders in der Weihnachtszeit. Es ließen sich auch energiesparsame Wege finden. ORätin Witt-Herrmann berichtete, dass an der Grundschule ein eigener Baum aufgestellt wird.
Über die vakante Hausmeisterstelle der Schule gab es positive Aussichten: Die Bewerbungsgespräche finden derzeit statt.
OV Erles bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung zum Volkstrauertag. Die Resonanz war erfreulich und es wurden 370 € eingenommen, die bereits an die Kriegsgräberfürsorge überwiesen wurden.
ORat Ohlhauser schlug eine bessere Beschilderung für Touristen in der Feste vor. Konkret wurde eine Verbesserungsmaßnahme vereinbart, ein Schild soll probehalber umgehängt werden. Die Räte befanden das als eine gute Idee.
ORätin Erles berichtete, dass das Bücherregal bisher noch nicht gut sichtbar und kaum bekannt sei. ORätin Büch berichtete von der geplanten Beschilderung, die schon in Arbeit sei. Hier sei noch etwas Geduld erforderlich. Eine Bürgerin beschwerte sich zudem, dass sie beim Nutzen des Bücherregals schmutzige Schuhe bekommen hätte und der Standort aus ihrer Sicht nicht geeignet sei. Die pragmatische Antwort aus dem Ortschaftsrat sind in den Boden eingelassene Trittstufen, die die Begehbarkeit verbessern sollen. ORat Bernauer bot den Einbau weiterer Regalfächer an und freute sich über die positive Annahme. Das Lebensmittelregal, welches privat aufgestellt wurde, soll in Absprache mit der Betreiberin besser publik gemacht werden. ORätin Nohe-Weinert bat um die Anlage eines Weges unter der letzten Urnenreihe auf dem Friedhof und wies auf verschmutzte Wege sowie die baufällige Friedhofsmauer auf dem Katholischen Friedhof hin. Nach knapp zwei Stunden schloss OV Erles die den öffentlichen Teil Sitzung.
Text: mbue