Unter dem Motto „Wir schaffen was!“ hieß es 17. September 2022 auch in Dilsberg die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Bereits zum achten Mal fand der Freiwilligentag in der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar statt. In Dilsberg standen zwei Projekte hier auf der Wunschliste der Dilsberger Ortschaftsräte.
- Erneuerung der Treppe im Herrzehntenweg
- Aufstellung eines öffentlichen Bücherschranks
Pünktlich um 9 Uhr trafen sich die Helfer auf dem Stefan-Wiltschko-Platz, um den konkreten Ablauf zu besprechen.
Ortvorsteher Karlheinz Streib begrüßte die Freiwilligen und freute sich, dass es gleich losgehen konnte. Im Vorfeld hatten sich bereits zwei Teams gebildet und die Vorhaben vorbereitet.
Erneuerung der Treppe im Herrzehntenweg
Die Benutzung einer kleinen Treppe im Herrzehntenweg hatte sich für Anwohner und Spaziergänger zuletzt zu einem gefährlichen Unterfangen entwickelt. Im Laufe der Zeit verrutschte Stufen und Unebenheiten sollten nun ausgebessert und die Treppe wieder nutzbar gemacht werden. Dazu entfernten die Helfer Andreas Erles, Ludwig Jakob und Karlheinz Streib alle vorhandenen Steine.
Arbeitsmaterial und Werkzeuge hatte sich das „Team Treppe“ mitgebracht. Neue Steine brauchte es nicht, denn die vorhandenen ließen sich gut wiederverwenden. Also hieß es „alles raus und geordnet wieder hinein“. Zuerst musste der Saumstein neu gesetzt werden. Hier war Präzisionsarbeit gefragt, nur wenn der erste Stein richtig „sitzt“, können die anderen folgen.
So wurde abgemessen, neu justiert und am Schluss brachte die Wasserwaage die Bestätigung: „Es passt“. Stein für Stein ging es nun weiter voran: Steine säubern, Beton anrühren, Steine setzen. Stufe um Stufe entstand so neu.
Interessierte Bewohner freuten sich über die Aktion. „Gut, dass es Menschen gibt, die helfen“, bedankte sich Anwohnerin Ingrid Rupp und brachte kurzerhand ein Tablett mit Kaffee zur Stärkung vorbei. Das nahmen die Helfer gerne an. Ein Regenguss brachte eine kleine Verschnaufpause. In hervorragender Stimmung ging es weiter. Das Team „Bücherschrank“, das mit dem Aufstellen schon fertig war, kam am Ende dazu und packte mit an.
Das Ergebnis ist kann sich sehen lassen. Die Treppe in neuer Gestalt kann wieder sicher begangen werden. Das Freiwilligenteam freute sich über das Tagwerk. Eine hervorragende Arbeit.
Errichtung eines öffentlichen Bücherschranks
Ein Buch herausnehmen und dafür ein anderes einstellen – diese einfache Möglichkeit, Bücher zu tauschen, gibt es nun auch in Dilsberg. Das Projekt Büchertauschregal stand schon lange auf der Wunschliste des Ortschaftsrats. Von der Idee zur Umsetzung dauerte es jedoch. Mit dem Stefan-Wiltschko-Platz wurde ein zentraler und gut zugänglicher Platz gefunden.
Wie praktisch, dass Ortschaftsrat Maximilian Bernauer den Bau einer Holzvariante anbot. Passende Entwürfe nahm er als Vorlage und entwickelte daraus das Dilsberger Modell. Der erste Transport des Schrankes führte vom Anhänger auf den Platz, um schon einmal die Lasur aufzutragen.
Für eine sichere Verankerung brachte das Team „Bücherschrank“ mit Maximilian Bernauer, Kurt Armitter, Jürgen Maurer und Ernst Merdes zuerst Hülsen in den Boden ein. Das gestaltete sich gar nicht so einfach auf dem festen Untergrund, doch Zentimeter für Zentimeter arbeiteten sie sich voran. Immer wieder galt es: ausmessen und nachjustieren. Bis es schließlich passte.
Der Sockel konnte nun angebracht und die Balken ebenfalls mit Lasur versehen werden. Nun war der große Moment gekommen. Mit vereinten Kräften hoben die Helfer den zwischenzeitlich gestrichenen Bücherschrank auf den Sockel, was den Einsatz aller Kräfte verlangte. Mit geschicktem manövrieren war es dann geschafft. „Es steht“, lautete der einstimmige Ruf. Einmal mehr machte sich die akribische Vorarbeit bezahlt. Der Schrank passte zentimetergenau drauf.
Vorbeilaufende Dilsberger fragten neugierig, was hier entsteht. Sie freuten sich über die Idee und Umsetzung. Eine offizielle Einweihung des Bücherschranks erfolgt noch. Bis dahin dürfen gerne schon Bücher eingestellt und getauscht werden.
Mit der gelungenen Umsetzung der beiden Projekte ist ein weiterer Beitrag zur Verbesserung des Ortes erfolgt. Ortsvorsteher Streib bedankte sich bei allen für den gemeinsamen Einsatz und lud die Helfer anschließend zur Vesper zu sich ein.
Text: mbue
Fotos: BZ, Roland Rupp