In der evangelischen Gemeinde Dilsberg ist es üblich, dass die Konfirmanden den Abschlussgottesdienst ihres Konfirmandenjahres selbst vorbereiten und durchführen. Dazu möchten natürlich viele Familienmitglieder in die Kirche kommen. Da auch in diesem Jahr pandemiebedingt nur eine sehr begrenzte Personenzahl in der Kirche zugelassen ist, konnte kein normaler Gottesdienst stattfinden. Der Ältestenkreis hatte nun die Idee, verschiedene Stationen aufzubauen, zu denen die Besucher „wandeln“ und mit den Konfis über das jeweilige Thema sprechen konnten. Dadurch wurden die Abstände eingehalten und man konnte zu der Station gehen, die gerade nicht bevölkert war.
Die diesjährigen sechs Konfirmandinnen und Konfirmanden überlegten nun zusammen mit Frau Deichl, was solche Stationen aussagen könnten. Zusammen wurde an sechs Stationen gebastelt und gewerkelt und am Schluss durfte jeder eine der Stationen den Kirchenbesuchern vorstellen.
Als erstes wurden noch vor der offiziellen Eröffnung 17 Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihren 3 Betreuern aus Heidelberg begrüßt. Sie hatten das Wochenende in Dilsberg verbracht und dort auch in der endlich geöffneten Jugendherberge gewohnt. Pfarrerin Michaela Deichl freute sich über die Begeisterung der Jugendlichen über unsere „coole“ Mediaki-Kirche.
Nun zu den Stationen: als erstes wurde man von Anouk Beckhaus empfangen. Sie hatte das Thema „Früher und Heute“ bezüglich der Konfirmandenzeit. Auf einem großen Plakat wurde gegenübergestellt, dass z.B. die Pfarrer früher strenger waren, man Lieder und Psalmen lernen musste und die Konfi-Zeit 2 Jahre dauerte. Heute spielt sich alles etwas lockerer ab, ohne Zwang, mit Eigeninitiative und gemeinsamem Diskutieren. Das Auswendiglernen reduziert sich auf das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis.
In der zweiten Station wartete Belinda Ferenczi mit einem Korb voll bunter, liebevoll dekorierter Karten, alle mit ein paar Worten oder einem Spruch versehen. Eine Karte konnte man aussuchen, mitnehmen und sich vielleicht damit auch in eine Bank setzen zum Nachdenken.
Die dritte Station verwaltete Anna Münch an dem Kerzenständer. Man konnte ein Licht anzünden, einen Wunsch damit verbinden und auch die Welt damit ein bisschen heller machen.
Die vierte Station war eine auf dem Altar aufgebaute „Klagemauer“. Justus Lutzke verteilte Zettel und Stifte, um Wünsche oder Gebete aufzuschreiben und zwischen die Steine zu stecken. Nach der Hälfte der Zeit waren alle Ritzen mit Zetteln gefüllt. Justus hatte mitbekommen, dass viele Gebete für die Ukraine darunter waren.
In der fünften Station ging es digital zu. Marlin Staudenmeier hatte seinen Laptop mit einem Quiz-Programm gefüttert. Man sollte mehrere Fragen im Bereich Kirche, Glauben und Religion beantworten, um das endgültige Rätselwort zu finden.
Bevor man jetzt zum Ausgang kam, hatte Sarah Kunz noch ein Abschiedsgeschenk. Man konnte sich aus ihrem Korb mit vielen kleinen weißen Steinen mit jeweils einem Wort oder Spruch einen Stein aussuchen und als Andenken mitnehmen.
Das war ein sehr schöner, nicht alltäglicher Gottesdienst, an den sich sicher alle Besucher noch lange erinnern werden.
Text: Annegret Boehner / Bilder: MBü