Dilsberger Weihnachtsmeile – Besucher strömten in die Feste

Was für ein Wochenende! Es zählte niemand am Eingangstor, doch die Dilsberger Weihnachtsmeile erreichte wohl einen neuen Besucherrekord.

Ob Shanty Chor, Kindergartenaufführung, Kinderchor-Singspiel, Nachtwächteransprache, Weihnachtsliedersingen mit den ChorYfeen, Groove-Night-Sound mit der Band „Unexpected“, Nikolaus- und Christkind-Besuch, Filzen, Keramikmalen und Edelsteine suchen… Aktionen ohne Ende waren geboten. Doch von vorn!

Wer nach Dilsberg reiste, freute sich über den Shuttlebus der Firma Mayer, der regelmäßig eine bequeme An- und Abfahrt zur Bergfeste bot. Die Besucher parkten entspannt in Neckargemünd und ersparten sich die mühsame Parkplatzsuche.

Das gelang hervorragend. Die Weihnachtsmeilenfans versammelten sich vor dem Tor am Stand von Mario und Fabian Nahun. Sie boten ihre hochwertige Fotokunst auf Postkarten, T-Shirts, Kalendern und Magneten an. Daneben standen die Krippenfiguren und begrüßten die Passanten.

Gegenüber öffnete Brigitte Uhrig ihre Garagentore und verwandelte den Raum in eine skandinavische Weihnachtshöhle. Handwerkskunst aus Schweden und Finnland bot eine bunte Auswahl für Geschenkesucher, die hier bereits ihre Taschen füllten.

In Feste präsentierte Nicole Lehr ihre Energetics-Schmuckwaren: besondere Steine und Ketten für Wellness und Wohlbefinden. Das Team der Jugendherberge förderte echte Gemeinschaft. Alt und Jung wärmten sich am Feuer, erzählten Geschichten und genossen Stockbrot und Pulled-Pork-Burger.

Filzfreunde konnten selbst aktiv werden und aus Schafwolle Garn spinnen. Ein wunderbares Geschenk und spontan neu erlernte Fähigkeit. Familie Föhrenbach und ihr Team servierten draußen Wildschweinwurst und Getränke.

Im schönen Fachwerkhaus, einst die Dilsberger Keramik, duftete es herrlich nach Seifen und Bienenwachs. Naturkosmetikliebhaber kamen voll auf ihre Kosten und testeten Handcremes. Auf Lisia Föhrenbachs Stand funkelte Perlenschmuck, hochwertig und ideal für den Gabentisch.

Markus Winters gemütlicher Keller empfing die Gäste herzlich. Drinnen und auf den Bänken davor gönnten sie sich eine willkommene Pause, bevor sie den Anstieg fortsetzten. Familie Xu bot handgefertigte Keramik an: Kerzenständer, dekorative Weihnachtsstücke. Sie luden die Besucher ein, selbst aktiv zu werden und Keramik zu bemalen.

Im Keller der Chocolaterie, während oben die Weihnachtsausstellung lief, schenkten Paul und Gerd Fleischmann Glühwein aus. Chili con Kürbis lud zum Aufwärmen ein. Vor dem Gasthaus Zur Sonne bot die Ukrainehilfe Heidelberg selbstgebackene Köstlichkeiten an.

Mit leuchtenden Augen schlenderten die Besucher durch die historischen Gassen. Klaras Obst war zum dritten Mal dabei. Das Gute liegt so nah! Wer seine Vitaminreserven auffrischen wollte, wurde hier fündig: Ob als Brotaufstrich oder Saft, die Haskap-Beere, auch blaue Heckenkirsche genannt, bietet Vitamin C pur.

Lederkunst, und jedes Schmuckstück erzählte eine Geschichte. Es bereitete Freude, zu verweilen, sich niederzulassen und die Begegnungen zu genießen. Bei „Margot“ lockten süße Crêpes.

Die freiwillige Feuerwehr Abt. Dilsberg und die Nachtwächter empfingen mit herzhaften Speisen und Getränken. Zwischen den Hütten versammelten sich rasch viele Besucher an den Tischen, um Geschenkideen und Jahresrückblicke auszutauschen.

In Bißmanns Garage fanden Groß und Klein hübsche Deko- und Geschenkartikel, die Taschen füllten sich schnell mit passenden Geschenken.

Der Förderverein der evangelischen Kirche war jetzt genau das Richtige: Fischbrötchen, Gemüsesuppe, Kuchen und Getränke. Eine willkommenes Auftankangebot. Weiter ging es dann zu Monika Nohe-Weinert mit Keramik, Drechselprodukten und handgestrickten Socken.

Im Saloon ging es heiß und heldenhaft zu: Besucher würfelten um ihren Drink und genossen die Lagerfeueratmosphäre. Colts zogen sie selten, stattdessen posierten sie als Heilige Familie. So manches Erlebnis prägte sich hier ins Langzeitgedächtnis ein.

Maike Leutz und Sebastian Längerer boten feste Stoffwaren an: Taschen, Beutel, Schlüsselanhänger, Kosmetiktäschchen und mehr ließen die Herzen der Fans von Selbstgenähtem höher schlagen. Am nächsten Stand ging es weiter: Christina Kiefer und Ralf Gigerich präsentierten gestrickte Stulpen, Schals und Socken – natürlich aus Dilsberger Schafwolle. Die Schäferin hatte ihr Spinnrad dabei und zeigte, wie Wolle zu Garn wird. Auch Honig und Marmeladen fanden dankbare Abnehmer.

Im Pfarrhof bot sich ein herrliches Bild: Wie ein kleines Weihnachtsdorf reihten sich die Hütten aneinander. Die Ministranten der Katholischen Kirche verkauften Bastelarbeiten und Kerzen. Zum ersten Mal hatten die Burghexen einen Stand: Es gab Waffeln mit bunter Dekoration, Plätzchen und Marmeladen – alles selbstgemacht und lecker, versteht sich. Bei Familie Lauter fanden sich Kerzen in verschiedenen Farben und Formen.

Der Frauenchor ChorYfeen verwöhnte die Besucher mit Crêpes, Linsensuppe – vegan und mit Würstchen. Erstmals präsentierte sich der Verein Dilsberg Aktiv mit einem Stand. Unter dem Motto „Made in Dilsberg“ boten sie Apfelsaft von den Dilsberger Wiesen, weihnachtliche Dekorationen, Marmeladen, Kerzen und Lavendelsäckchen an. Zur Spendenübergabe an den Asylkreis folgt ein gesonderter Bericht.

Der Turnerbund und der 1. FC Dilsberg taten sich erneut zusammen und betrieben gemeinsam einen Stand. Der Dilsberger Flammkuchen genießt Kultstatus und überzeugt sowohl in herzhafter als auch in süßer Variante.

Am Stand des Tennisclubs herrschte gute Laune, wo Gyros und Würstchen auf dem Speiseplan standen. Nebenan in der Garage stöberten Bücherwürmer nach Lesestoff für die Feiertage; einige schnappten sich Klassiker und trugen die Goethe-Komplettausgabe im Ledereinband nach Hause. Im Katholischen Pfarrhaus genossen die Gäste Kaffee und Kuchen und wärmten sich drinnen auf.

Um 16 Uhr waren die Gassen gefüllt, auf dem Dorfplatz sammelten sich die Menschen zur Eröffnung. Ein lauter Ton aus dem Nachtwächter-Horn ließ aufhorchen.

„Hört, ihr Leut‘, und lasst euch sagen, die Glock‘, die hat vier geschlagen! “, rief Obernachtwächter Jürgen Maurer über die Köpfe hinweg. Er begrüßte die Besucher: „Es ist wieder Weihnachtszeit. “ Der Markt öffnet und will Freude bringen. Der Musikverein unter Walter Nußkos Leitung spielte „Tochter Zion“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, in die die Besucher sofort einstimmten.

Christkind und der Nikolaus waren noch nicht eingetroffen, die hatten sich für ihre Anreise für die Bahn entschieden, wusste Ortsvorsteher Andreas Erles und vermutete, dass es noch etwas dauert. Er begrüßte die Gäste auf der wohl schönsten und kürzesten Weihnachtsmeile der Welt: In Dilsberg strahlen Gesichter, Lichter funkeln, und weihnachtliche Klänge erfüllen die Luft. Doch er gab auch Kritik an der Stadt, denn hinter den Kulissen stemmt ein Netzwerk aus Ehrenamtlichen die Arbeiten. Die Stadt liefert zwar die Hütten, doch die Dilsberger müssen sie aufbauen. Seit Mittwoch sind Vereine und Freiwillige im Einsatz.

Jan Peter Seidel brachte Grüße mit. Der Schirmherr der Weihnachtsmeile freute sich, erstmals als Bürgermeister dabei zu sein. „Die Dilsberger Weihnachtsmeile ist überragend“, sagte Seidel. „Das erwartet man mittlerweile.“ Die Organisatoren haben das Potenzial des Festes voll genutzt. Es ist die größte Meile mit den meisten Ständen in der Region, fügte er hinzu. Er wünschte ein zauberhaftes Wochenende und forderte schmunzelnd auf: „Bitte beginnen Sie heute mit den Panikkäufen!“

Christkind und Nikolaus kamen schließlich mit nur leichter Verspätung in der Feste an; vollkommen entspannt, da sie die Zugfahrt genießen konnten. Das Neckartal bietet ja schöne Aussichten und keinen nervenden Autodrängler. Der Nikolaus freute sich, er war auf der schönsten Meile weit und breit. Christkind Lotta trug ein Gedicht von leuchtenden Kinderaugen vor, die strahlen, und dann ist der Weihnachtszauber nicht mehr fern. Ein klasse Team!

Die Kinder des Kindergarten St. Angela sangen sich mit dem Lied „Lasst uns froh und munter sein“ in die Herzen der Menschen.

Die Techniker der Burgbühne schufen es: In farbiges Licht getaucht, verzauberte die Weihnachtsmeile auch dieses Jahr. Die Dilsberger Band „Unexpected“ begeisterte im Pfarrhof mit chilliger, grooviger Musik und erntete dafür reichlich Zugabe-Applaus.

Am Samstagabend ebbte das Treiben nach 22 Uhr allmählich ab. Die Gäste machten sich mit vollen Taschen, guter Laune und eindrucksvollen Begegnungen auf den Heimweg. Der Mayer-Shuttle sorgte für eine reibungslose Rückkehr.

Am Sonntag machte das Wetter zunächst einen trüben Eindruck, aber es hielt die Menschen nicht davon ab, sich von der heimeligen Couch zu erheben und nach Dilsberg zu kommen.

Die Straßen füllte sich wieder, die Stände freuten sich über Besucher und brachten ihre Angebote über die Theken.

Die St. Angela Kindergartenkinder führten in der Katholischen Kirche ein kleines Theaterstück auf. Sie stapften als Elefanten, Eulen, Hasen, Störche, Katzen und Schafe durch den Winterwald. Jedes Tier machte mit und bot ein Tierkonzert, „so schön wie nie“.

Ein besonderes Highlight war das Singspiel des Kinderchors der Grundschule Dilsberg-Mückenloch unter Leitung von Andrea Stegmann.

Die Kinder trugen Gewänder und führten das Krippenspiel mit Liedern auf. Drei Sterndeuter, Maria und Josef und die Hirten machten sich auf den Weg zur Krippe. Eine eindrucksvolle Aufführung, die die Herzen des Publikums berührte! (Gesonderter Bericht folgt!)

Vor der Kirche wartete der Nikolaus noch einmal und hatte reichlich Gaben zu verteilen. Die Kinder freuten sich sehr über die Süßigkeiten.

Und auch die „Großen“ wirkten zufrieden. Der Sonntag brachte Gästen und Standbetreibern noch einmal viel gute Laune und Weihnachtsfeeling. Weihnachtsliedersingen im Pfarrhof mit dem Frauenchor.

Gesang gab es auch in der Obergasse und groovige Musik im Pfarrhof. So klang die Meile aus, die sich sonst wahrscheinlich problemlos noch weitere Tage fortgesetzt hätte.

Die Dilsberger dürfen stolz sein. 2024 markiert ein weiteres erfolgreiches Jahr in der Ortsgeschichte. Über 30 Stände bedeuten einen neuen Rekord, zeigen aber auch die Kapazitätsgrenzen. Das Bus-Shuttle kämpfte in den Stoßzeiten, alle Besucher auf den Berg zu bringen. Auch die ehrenamtlichen Helfer stießen an ihre Grenzen. Eines ist sicher: 2025 geht es weiter, vielleicht mit mehr städtischer Unterstützung, um den Helfern die Arbeit zu erleichtern.

T. mbue

B. Steffanie Richter, Sandra Rupp, BZ, Sascha Böttcher, mbue

Ein Kommentar

  1. Liebe Organisatoren und Vereinshelfer der 19. Dilsberger Weihnachtsmeile,
    als Mitorganisator der ersten Weihnachtsmeilen geht mir das Herz auf, wenn man eine solch grandiose Gemeinschaftsleistung wie in diesem Jahr sieht. Das ist aber nur möglich, wenn eine Dorfgemeinschaft echten Gemeinschaftsgeist lebt. Wir in Dilsberg haben den Zeitgeist erkannt und damit einen so riesigen Erfolg gehabt, der fast nicht mehr zu überbieten ist. Ein großes Lob aber auch an die Einwohner der Bergfeste, die so kooperativ alles für eine erfolgreiche Durchführung dieses Festes auf sich nehmen. Sicher ist das für alle dort Wohnenden eine zusätzliche Belastung, mit der man erst mal klar kommen muss. Aber es ist doch einfach auch schön, wenn man eine solche Feiergelegenheit direkt vor der Haustür hat. Und auch allen, die zu der tollen Berichterstattung mit Text und Bild beigetragen haben gebührt unser herzlicher Dank; was wäre ein solch schönes Fest, wenn nicht darüber berichtet würde.

    Alles in allem nochmal herzlichen Dank allen, die zu dieser einmalig großen Weihnachtsmeile in irgendeiner Weise beigetragen haben.

    Herzliche Grüsse von Bernhard Hoffmann, Ortsvorsteher i. R.

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