Winfried Schimpf neuer Ehrenbürger von Neckargemünd

Dilsberger wird Ehrenbürger der Stadt

Am Freitag, 19. Juli wurde unser Dilsberger Mitbürger Winfried Schimpf im Rahmen einer eindrucksvollen Feier zum Ehrenbürger der Stadt Neckargemünd ernannt.  Diese vom Gemeinderat der Stadt einstimmig verliehene Würde hat vor ihm noch kein Dilsberger geschafft. Insgesamt hat die Stadt seit 1945 sechs ihrer Bürger mit der Ehrenbürger-Würde geehrt. Vier dieser Ehrenbürger sind bereits verstorben.

Winfried Schimpf lebte mit seiner Frau bereits von 1971 bis 1976 in Dilsberg. Dann bezogen sie ein Haus im Wiesenbacher Tal, bis sie im Jahr 2000 in ihr neues Haus im Eisenfresser zurückkehrten. Winfried Schimpf ist geprägt von einer sozialen Einstellung und einer christlichen Prägung. Das sind wohl zwei von vielen anderen Gründen, die ihn – noch als Bewohner Dilsbergs – beim ersten Anlauf in den Gemeinderat der Stadt brachten. Nach seinem Umzug nach Neckargemünd wurde er bald zum Stimmenkönig im Gemeinderat, dem er nun 49 Jahre angehörte.

In seiner Laudatio betonte Bürgermeister Volk, dass noch nie ein Stadtrat in Neckargemünd so lange im Amt war. Schimpf hat seit 1986 den Fraktionsvorsitz der SPD inne und war die meiste seiner Gemeinderatszugehörigkeit auch einer der Stellvertreter des Bürgermeisters. Für dieses Engagement erhielt er bereits 2015 den goldenen Ehrenring der Stadt Neckargemünd.

Schimpfs kommunalpolitische Tätigkeit beschränkte sich nicht nur auf den Gemeinderat. So war einer der Gründungsväter der Volkshochschule Neckargemünd-Eberbach. Er engagierte sich in der ökumenischen Kirchengemeinde Arche, förderte persönlich die Städtepartnerschaften und beteiligte sich am Geschehen vieler Vereine.

Volk bezeichnete Schimpfs Wirken als vorbildlich, nahm er sich doch immer auch der Belange der einzelnen Bürgerinnen und Bürger an, wenn sie ihn um Hilfe baten. Auch deshalb habe sein Wirken weit ausgestrahlt. Er habe die Fähigkeit gehabt, hart in der Sache zu kämpfen und gleichzeitig ein versöhnliches Miteinander zu pflegen. Er dankte Christiane Schimpf, die als Ehefrau viel Verständnis für das kommunalpolitische Engagement ihres Mannes aufgebracht habe und schloss mit dem Satz: „Die Stadtgesellschaft verneigt sich heute vor ihrem Ehrenbürger.“

Die Überreichung der Ehrenbürgerurkunde der Stadt durch den Bürgermeister war dann begleitet von anhaltendem Beifall, zu dem die Anwesenden sich von ihren Plätzen erhoben hatten.

Nachdem ihm die Ehrenbürgerurkunde überreicht worden ist, ergriff der Geehrte das Wort. Er ging zunächst auf die ihm in den letzten Tagen häufig gestellte Frage ein, warum er nicht die fünfzig Jahre Gemeinderatszugehörigkeit „voll gemacht“ habe. Seine Antwort: „Man weiß ja, wie der Marathonlauf geendet hat.“ Das wollte er nicht nachvollziehen.  Stattdessen sei er sehr dankbar, dass er sechs Jahre nach seinem Herzinfarkt noch in so guter Verfassung sei.

Er betonte, dass die ihn die erwiesene Ehre, Ehrenbürger der Stadt zu werden, völlig überrascht habe, was ihn zu großem Dank sowohl gegenüber den Mitgliedern des Gemeinderates als auch des Bürgermeisters verpflichte. Im Rückblick auf seine Gemeinderatstätigkeit sei er sehr dankbar dafür, dass seine Frau Christiane, seine Kinder und selbst die Enkelkinder akzeptiert haben, dass die Kommunalpolitik das Familienleben mitbestimmt habe.

In seinen Dank schloss er alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, die ihm in den langen Jahren der Gemeinderatstätigkeit begegnet sind und ihm ein gutes Heimatgefühl vermittelt haben. Diejenigen, denen er in seiner Laufbahn „auf die Zehen getreten“ habe, bat er um Verzeihung.

Nach der Feststellung „Wo es mir gut geht, da ist meine Heimat“ schloss er mit einem „Dank an alle, die mir Neckargemünd zur Heimat gemacht haben.“ Diesem Teil der Feier schloss sich die Verleihung des goldenen Ehrenbürgerrings an Stadtrat Jürgen Rehberger an, der diesen für 35 Tätigkeit im Gemeinderat, als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und als stellvertretender Bürgermeister erhielt.

Dilsbergerhof, 20. Juli 2024                                               gez. Walter Berroth