Auch in diesem Jahr trafen sich Dilsberger Kinder im Burghof, um den Winter zu vertreiben. Beim kurpfälzer Brauchtum ziehen die Kinder durchs Dorf und verkünden, der Winter sei vorbei.
Die Kinder holten sich zunächst Hefebrezeln bei den Helfern des Schützenvereins ab. Diese wurden an die Spitzen der gebastelten Stecken gesetzt.
Die Basteleien waren mit farbigem Papier kunstvoll zusammengebaut. Nachdem die Brezeln angebracht waren, ging es los. Mit Schildern in Schmetterlingsform führten zwei Kinder den Sommertagszug an. „Schtrieh, Schtrah, Schtroh“ stand darauf in farbigen Buchstaben.
Begleitet vom Musikverein „Trachtenkapelle Dilsberg“ setzte sich der Tross in Bewegung. Die Dilsberger Jugendfeuerwehr zog einen kleinen Wagen mit sich, in dem sich Übungsmaterial befand. Helm und Uniform waren außen befestigt.
Zwei Butzen begleiteten den Festumzug ebenfalls. Einer aus Stroh – er symbolisiert den tristen Winter. Der andere aus grünen Tannenzweigen steht für den Sommer.
Stolz trugen groß und klein die Stecken vor sich her. Wenn sie zu schwer wurden, halfen dabei Eltern, Großeltern und Verwandte. Gut gelaunt marschierte der Sommertagszug durch die Gassen der historischen Feste.
Der Weg führte über die Untere Straße und von dort aus ging es schließlich Richtung Tuchbleichenplatz. Von den Balkonen schauten sich manche Bewohner das Spektakel an.
Auf dem Tuchbleichplatz angekommen, ging es dann zur Sache. „Der Winter wird jetzt verbrannt“ kündigte Ortsvorsteher Andreas Erles an. „Wir haben ja schon heute sommerliches Wetter.“ Es war also höchste Zeit. In rasantem Tempo brannte der Winter nieder. „So schnell haben wir das bisher nicht gesehen“, staunte Erles.
Gekonnt und mit sicherer Hand löschte die Jugendfeuerwehr die Reste des Feuers. Schließlich sollte sich kein Funke verfangen. Danach ging es über in den gemütlichen Teil.
Auf dem Tuchbleichenplatz ließen sich die Besucher Kaffee, Kuchen und Getränke schmecken. Mit Sommer- und Frühlingsliedern erfreuten die Musiker der Trachtenkapelle die Gäste. In der Tuchbleichenhalle stand ein Kuchenbuffet und hielt für jeden Geschmack etwas bereit.
An den aufgestellten Tischen und Bänken fand sich für jeden ein Plätzchen. So ließ es sich Verweilen und ins Gespräch kommen. Bürgermeister Frank Volk besuchte wie jedes den Dilsberger Umzug. Auch die Bürgermeisterkandidaten Hermino Katzenstein und Jan Peter Seidel nutzten den Sommertagszug, um sich unter die Dilsberger zu mischen.
Begleitete den Umzug: Die Dilsberger Jugendfeuerwehr mit ihren Betreuern Lisa und Erik Jakob sowie Maxi Schäfer.
T. mbue, Sandra Rupp
B. Sandra Rupp